AG 1 Gesund Altern

Strukturelle Veränderungen wie längere Lebensdauer und steigender Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung, Zunahme chronischer und komplexer Erkrankungen im Alter, Trend weg vom Mehrfamilienhaus hin zum Einpersonenhaushalt und steigende räumliche Distanz zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern stellen das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen.

Viele ältere Menschen leben heutzutage allein und haben nur wenig oder keine Unterstützung von Angehörigen. Damit auch diese Menschen medizinisch und pflegerisch gut versorgt werden, wurde die AG Gesund Altern gegründet.

Ziel der AG Gesund Altern

Ziel ist es, Strukturen und Kooperationen aufzubauen, um insbesondere ältere Menschen und Menschen mit besonderen Unterstützungsbedarf möglichst gut und aufeinander abgestimmt versorgen zu können, damit diese möglichst lange und selbstbestimmt leben können.

Teilnehmende der AG Gesund Altern sind:

• Akteurinnen und Akteure aus Medizin, Pflege, Therapie, Ernährung & Gesundheitsbereich, Apotheken & Sanitätshäuser
• kommunale Vertreterinnen und Vertreter, z. B. Fachgebiet Soziale Angelegenheiten und Bildung und Wirtschaftsförderung der Stadt Rodgau, Pflegestützpunkt & Leitstelle Älterwerden des Landkreises sowie Fachgebiet Senioren und Gemeindepflege
• Vereine wie Bürgerhilfe Rodgau e. V., Jügesheimer Sport- und Kulturverein Rodgau 1888 e. V., Johanniter-Unfallhilfe e.V., AWO-Rodgau e. V., Rodgau erleben e. V.
• Vertretungen von Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rodgau

Historische Entwicklung aus der AG KAPAS
Die AG Gesund Altern ist historisch gesehen aus der AG KAPAS entstanden.
Das erste Umsetzungsprojekt unter Begleitung des Gesundheitsforum wurde durch die Ärzte Dr. Eric Sittler (Hausärztlicher Internist) und Dr. Christian Klepzig (Diabetologe) und Frau Diana Sittler (Dipl. Pflegewirtin und Gesundheitsmanagement) initiiert.
Der Name KAPAS kommt von:  Kooperativ – Ambulant – Pflege – Aerzte - Soziale Arbeit
Das KAPAS-Konzept nimmt insbesondere die stark wachsende Anzahl älterer und z.T. pflegebedürftiger Menschen in der häuslichen Umgebung in den Fokus und soll zukünftig die medizinischen, pflegerischen und sozialen Bedürfnislagen von Seniorinnen und Senioren in Rodgau noch besser abdecken.
Diese Idee bedarf vor ihrer Umsetzung jedoch einer breiten Einbeziehung von Leistungsträgerinnen und Leistungsträgern im Gesundheits- und Pflegebereich. Sie soll bewusst nicht konkurrierend zu bestehenden Versorgungsstrukturen stehen, sondern ergänzend wirken und alle vorhandenen Kapazitäten im Stadtgebiet im Sinne der Aufgabenstellung sinnvoll miteinander vernetzen.

Die Zahl multimorbider Patientinnen und Patienten mit komplexen Behandlungssituationen und sozial schwierigem Umfeld nimmt stetig zu. Ambulante Regelversorgung bedeutet heute: Termindichte und Zeitmangel, knappe Personalressourcen, fehlende systematische Abstimmung, Verlust von Behandlungsinformationen, Wegfall der sozialen Unterstützung aufgrund der demografischen Entwicklung. Es drohen Isolation, Einsamkeit, Unter-, und Fehlversorgung.

„Mitten unter uns wächst eine Anzahl von Menschen, die von medizinischer und sozialer Versorgung ausgeschlossen sind.  Und wir laufen Gefahr, sie zu übersehen…“ (Zitat Dr. Sittler)

Ziele des Projektes sind, auch älteren Personen den Verbleib im häuslichen Umfeld zu ermöglichen, bestenfalls bis zum Lebensende, die soziale Integration zu fördern, unnötige Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, da Behandlungen und Unterstützung koordiniert, geplant und strukturiert erfolgen. Eine kontinuierliche Betreuung gibt Orientierung und Sicherheit, nicht nur bei den Patientinnen und Patienten.

Eine effektive Kooperation braucht jedoch auch eine strukturierte Koordination. Dazu ist der Aufbau von Strukturelementen wie Gesundheitsforum, Netzwerkmanagement, Casemanagement, Gesundheitszentren, Quartiersmanagement notwendig.
Aus der AG KAPAS hat sich im Herbst 2024 ein Verein gegründet und setzt seit dieser Zeit verschiedenste Projekte um.

Mit der Gründung des Vereins KAPAS e. V. wurde die ehemalige AG KAPAS in AG Gesund Altern umgewandelt. Der Verein KAPAS e. V. ist Mitglied in der AG Gesund Altern.